VON
Christoph Zumdick
IN
Druckdaten erstellen
Für die Erstellung von Druckdaten müssen viele unterschiedliche Dinge beachtet werden und sollten besonders bei Verpackungen von erfahrenen Agenturen oder Mediengestaltern angefertigt werden.
Die erforderlichen Grundlagen sind fast immer identisch, natürlich können je nach Druckerei oder Produkt einige Angaben leicht abweichen. Da die Druckdaten als Vektoren erstellt werden müssen, sind Grafikprogramme wie Adobe Illustrator oder Adobe InDesign am besten geeignet. Programme wie Microsoft Word bzw. Microsoft PowerPoint sollten generell nicht für die Druckdatenerstellung verwendet werden. Als Datenformat sollte immer das PDF gewählt werden, explizit PDF / X-4:2010, Datenformate wie ".ai", ".eps", ".svg" oder ".psd" verursachen großen Mehraufwand und Zeitverzögerungen in der Druckvorstufe.
Welche Bildauflösung brauche ich für den Druck?
Für einen professionellen Druck wird eine Bildauflösung von 300 dpi vorausgesetzt. Dpi bedeutet "dots per inch" und beschreibt die Anzahl der Punkte innerhalb von 1 Zoll. Umso höher die Anzahl ist, desto besser ist die Auflösung der Bilder. Bei einer normalen Bildschirmausgabe reichen auch 72 dpi. Bei zu niedrig aufgelösten Bildern unter 72 dpi kann das Druckbild unscharf ausfallen. Bei Layouts mit dem pixelbasierten Grafikprogramm Photoshop sollten mindestens 600 dpi vorhanden sein – bei einfarbigen Rastergrafiken werden sogar 1.200 dpi angesetzt.
Die Schriftgröße sollte mindestens 6pt betragen, damit eine gute Lesbarkeit bei allen Farben und Materialien gewährleistet werden kann. Bei der Verwendung von schwarzen Texten sollten keine Mischfarbe (CMYK) gebraucht werden, besser ist ein Schwarz mit 100% im K-Kanal. Es sollten auch sogenannte „Haarlinien“ vermieden werden – ein besseres Ergebnis wird erzielt, wenn die Konturen und Linien mindestens 0,5pt stark sind.
Bei der Erstellung von Druckdaten gibt es weitere Faktoren zu berücksichtigen, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Einer dieser Aspekte sind negative Schriften. Negative Schriftarten sind Texte oder Symbole, die nicht durch ihre eigentliche Form definiert werden, sondern vielmehr durch den Hintergrund, auf dem sie platziert sind. Obwohl sich kleinere Negativschriften auf dem Bildschirm ohne Probleme abbilden lassen, stellen sie beim Druck manchmal Probleme dar.
Selbst geringfügige Unterschiede im Farbregister der Druckmaschine können die Lesbarkeit eines Textes beeinträchtigen, wenn der Hintergrund aus einer Kombination mehrerer Prozessfarben besteht. Das Schriftbild wird verschwommen und die Buchstaben überlappen oder blitzen auf. Um dieses Problem zu beheben, kann man den Text fett formatieren. Außerdem sind große serifenlose Schriftarten weniger anfällig für solche Probleme als kleine Schriften mit filigranen Serifen. Bei hellen Schriften (nicht Papierweiß) lässt sich das Ergebnis durch vorheriges Trapping in der Druckvorstufe verbessern.
Wie funktioniert der Anschnitt?
Jede gedruckte Ware wird zunächst auf einen Bogen oder eine Rolle gedruckt. Anschließend erfolgt entweder das Stanzen oder Schneiden des Produkts in weiteren Schritten. Während dieser Prozesse können geringfügige Abweichungen bei der Genauigkeit des Stanzens oder Schneidens auftreten. Wenn in solchen Fällen kein zusätzlicher Bereich im Dokument vorgesehen ist, entstehen sogenannte "Blitzer", bei denen unschöne Ränder in der Farbe des Materials erscheinen, je nachdem welche Materialfarbe verwendet wurde. Daher sollte man für jede Druckvorlage den spezifischen Beschnitt im Dokument berücksichtigen und entsprechend des Hintergrunds (Farben, Muster usw.) des Designs vergrößern.
So wird der Anschnitt zum Illustrator-Dokument hinzugefügt:
- Auf "Datei" klicken.
- "Dokument einrichten" wählen.
- Die benötigte Größe des produktspezifischen Anschnitts eingeben.
- Bestätigen mit einem Klick auf "OK".
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