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PP-Folie – Das Multitalent in der Verpackungs- und Kennzeichnungsindustrie

Plastik ist eines der am weitesten verbreiteten Materialien im täglichen Gebrauch. Jedes Jahr werden weltweit mehr als 400 Milliarden Tonnen Kunststoff mit vielfältigen Eigenschaften produziert, sei es flexibel oder fest, transparent oder undurchsichtig, weich oder hart. Im folgenden Artikel beschäftigen wir uns näher mit dem Polypropylen (PP) und dessen Rolle in der Welt der Verpackungen.Polyethylen-Folie

Die Rolle der PP-Folie in der Verpackungsbranche

Die Welt der Verpackungsmaterialien ist vielfältig und komplex, doch unter all den Materialien sticht eines besonders hervor: die PP-Folie. In einer Branche, die zunehmend Wert auf Nachhaltigkeit, Effizienz und Produktqualität legt, bietet PP-Folie eine Balance aus Leistung und Umweltverträglichkeit, die sie von anderen Materialien abhebt. Dieses vielseitige Material, bekannt für seine bemerkenswerte Widerstands- und Anpassungsfähigkeit, hat sich als unverzichtbar in der modernen Verpackungs- und Kennzeichnungsindustrie erwiesen. 

Eigenschaften von PP-Folie gegenüber PE und PVC – Beispiel Etiketten Labelprint24

EigenschaftPP-FoliePE-FoliePVC-Folie
Chemische Resistenz* je nach Kleber & Lack abweichendHoch (Wasser, Lösemittel, Öle, Laugen, Säuren, UV-stabil)Hoch (Wasser, Lösemittel, Öle, Laugen, Säuren, UV-stabil)Sehr Hoch (nassfest, langfristig UV-stabil & seewasserresistent)
Thermische BelastungsfähigkeitHoch (ca. -20°C bis 100°C)Mittel (ca. -20°C bis 80°C)Mittel (ca. -20°C bis 80°C)
FlexibilitätGeringMittelHoch
Migration in LebensmittelKeine MigrationKeine MigrationMigration möglich (Barriereschicht erforderlich) 
UmweltveträglichkeitBesser, da recyclingfähig und bei Verbrennung weniger schädliche Substanzen freigesetzt werden, in PP werden keine Weichmacher beigemischtGut, da grundsätzlich recyclingfähig, allerdings werden manchmal Weichmacher beigemischt, um PE dehnbar zu machenWeniger gut, da Weichmacher enthalten und bei der Herstellung und Entsorgung schädliche Chlorverbindungen freigesetzt werden
Geeignete GebindeBiegesteife Kanister, feste Pumpenflaschen bis hin zu halbverformbaren Flaschen etc.Verformbare runde oder gewölbte Quetschflaschen wie Shampoo, Seife, Tuben etc.Runde oder gewölbte verformbare und nicht verformbare Gebinde
Benedikt Schrage

Kundenberater & Verpackungsspezialist

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Häufige Anwendungsbereiche von PP-Folie in der Etikettenindustrie

PP-Folie, bekannt für ihre vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten, spielt eine zentrale Rolle in der modernen Industrie, insbesondere in der Verpackungsbranche und bei der Herstellung von nahezu unsichtbaren Folienetiketten im No-Label-Look, die eine nahtlose Integration auf dem Produkt erlauben und gleichzeitig alle nötigen Informationen liefern.

Folienetiketten auf Shampoo Flasche

Anwendungsbeispiel: PP-Folie im "No-Label-Look"

  • Produkt: Premium-Kosmetikflaschen
  • Vorteil: Ästhetisch ansprechende Präsentation ohne sichtbare Etikettenränder
  • Ziel: Steigerung der Markenwahrnehmung und Hervorhebung der Produktqualität

Weitere Einsatzgebiete von PP-Folie in der Verpackungsindustrie

PP-Folie, kurz für Polypropylen-Folie, ist eine Art von Thermoplast, der für seine hervorragende chemische Resistenz, Wärmebeständigkeit und mechanische Eigenschaften geschätzt wird. 

PP wird für eine breite Palette von Anwendungen genutzt: 

PP In Folienform

  • Kochfeste Folie
  • Klebefolien
  • Transparente Etiketten 
Folie auf Rolle
Klebeband für Paket

PP als Packhilfsmittel

  • Verpackungsbänder
  • Säcke
  • Spleißfasern
  • Webbändchen

PP als feste Verpackungen

Neue Lebensmittelverpackungen

Durch seine besonderen Eigenschaften von Polypropylen eignet sich Polypropylen perfekt als neue Verpackung für Lebensmittel. Einige Beispiele wären hierbei Flüssigkeitsbehälter wie Trinkbecher oder Verschlusskappen von Behältern und Flaschen. Durch seine vielseitige Formbarkeit eignet sich PP auch für Joghurtbecher, Tiefkühlwaren für Gemüse etc. und Kochbeutel wie etwa für Reis oder Geflügel.

Joghurtbecher aus PP
Tabletten in Plisterverpackung

Neue pharmazeutische Verpackungen

Im medizinischen Bereich wird häufig ein chemikalienresistentes Material benötigt, da dieses in direktem Kontakt zu Tabletten o. ä. stehen kann, und hierzu eignet sich Polypropylen besonders. Vor allem für Blisterverpackungen bei Tabletten oder aber auch für Einwegspritzen, -masken und -spatel eignet sich PP. Weitere Produkte wären medizinisches Nahtmaterial, Membranen oder medizinische Verpackungen.

Neue Produkte - auch aus recyceltem PP-Material

Automobilindustrie

In der Automobilbranche spielt Polypropylen eine bedeutende Rolle. Je Fahrzeug hängt eine Menge von bis zu 100 kg Kunststoff am Pkw. Diese setzen sich beispielsweise zusammen aus Pkw-Dämmstoffen, Innenverkleidungen und Stoßstangen jeweils an der Vorder- und Hinterseite des Pkws. Weitere Dinge wären Korrosionsschutzbinden, Fahrbahnmarkierungs-Massen und Kindersitze. Da der Einsatz des Kunststoffes in der Automobilindustrie nicht an hygienische und gesundheitliche Standards angepasst sein muss, kann stets recyceltes PP genutzt werden.

Kindersitz im Auto
Gartenstühle aus Plastik rot und blau

Garten- und Landschaftsbau

Polypropylen eignet sich außerdem auch zur Außenanwendung, wie beispielsweise für Gartenmöbel, Pflanzenbehälter, Handfeger und Kehrschaufeln. Auch für Rasengitter und Untergras für Kunstrasen eignet sich PP.
Um die Entsorgung muss man sich keine Gedanken machen, da Polypropylen zu 100% recycelbar ist. Somit kommt recyceltes PP auf jeden Fall als wichtige Materialkomponente in Frage, wenn es um den Außenbereich geht. 

Weitere Produkte mit PP treten vor allem bei Haushaltswaren, wie Formteile für Haushaltsgeräte, Teppiche oder andere Textilien vor. Auch in der Industrie kommt der Einsatz von Polypropylen häufig vor, wie beispielsweise in Spritzguss- und Verpackungsteilen. 

Recycling von PP-Folie

In der Wertschöpfungskette bei Unternehmen (B2B), aber auch zu Hause bei privaten Haushalten (HH) entsteht eine Menge Abfall. Damit PP richtig entsorgt werden kann, gibt es gängige Handlungsempfehlungen, die man berücksichtigen sollte:

  1. Bevor die Verpackung weggeschmissen wird, sollte sie leer sein und keine großen Verschmutzungen vorweisen.
  2. Damit man nicht unnötig viele Mülltüten verbraucht, sollten Abfälle aus PP-Material vor dem Wegschmeißen platzsparend gefaltet werden.
  3. PP-Abfälle gehören über den grünen Punkt recycelt und müssen getrennt werden, bevor dieser entsorgt wird. Um das Sammeln, die anschließende Sortierung und das Recycling kümmern sich die dualen Systeme. 

Die Hersteller und Händler von Verpackungen tragen gemäß der Produktverantwortung die Kosten für die Verpackungslizenzierung, welche dazu da ist, um sicherzustellen, dass ihre Verpackungen nach der Entsorgung ordnungsgemäß recycelt werden. Diese Verpflichtung wurde von der Verpackungsverordnung eingeführt und am 1. Januar 2019 durch das Verpackungsgesetz erweitert. 

Gesetz über das Inverkehrbringen, die Rücknahme und die hochwertige Verwertung von Verpackungen (Verpackungsgesetz - VerpackG):


“Verpackungen sind so zu entwickeln, herzustellen und zu vertreiben, dass

  1. Verpackungsvolumen und -masse auf das Mindestmaß begrenzt werden, das zur Gewährleistung der erforderlichen Sicherheit und Hygiene der zu verpackenden Ware und zu deren Akzeptanz durch den Verbraucher angemessen ist;
  2. ihre Wiederverwendung oder Verwertung, einschließlich des Recyclings, im Einklang mit der Abfallhierarchie möglich ist und die Umweltauswirkungen bei der Wiederverwendung, der Vorbereitung zur Wiederverwendung, dem Recycling, der sonstigen Verwertung oder der Beseitigung der Verpackungsabfälle auf ein Mindestmaß beschränkt bleiben;
  3. bei der Beseitigung von Verpackungen oder Verpackungsbestandteilen auftretende schädliche und gefährliche Stoffe und Materialien in Emissionen, Asche oder Sickerwasser auf ein Mindestmaß beschränkt bleiben;
  4. die Wiederverwendbarkeit von Verpackungen und der Anteil von sekundären Rohstoffen an der Verpackungsmasse auf ein möglichst hohes Maß gesteigert wird, welches unter Berücksichtigung der Gewährleistung der erforderlichen Sicherheit und Hygiene der zu verpackenden Ware und unter Berücksichtigung der Akzeptanz für den Verbraucher technisch möglich und wirtschaftlich zumutbar ist.”

Um zu erkennen, um welche Kunststoffarten es sich handelt und wie diese am besten recycelt werden, gibt es sogenannte Recyclingcodes. 

Recyclingcodes für Plastik

Um die verschiedenen Arten von Kunststoff zu identifizieren, werden genormte Kurzzeichen verwendet, die als Recyclingcodes bekannt sind. Diese Codes liefern Informationen über das Material selbst sowie Anleitungen zur sachgerechten Verwendung und Wiederverwertung.

Diese Kennzeichnungen sind dazu da, um mehr über das Material, die Verwendung und Wiederverwertung herauszufinden.

Recycling Codes für Plastik