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Migrationsarme Etiketten drucken - Teil 1


Zusammenfassung:

Der Magazinartikel von Labelprint24 handelt von migrationsarmen Etiketten, die in der Lebensmittelverpackungsindustrie verwendet werden. Es wird erklärt, wie eine Migration stattfindet und weshalb im Lebensmittelbereich genaustens auf migrationsfreie Farben, Lacke, Folien und Papiere geachtet werden muss.

Die wichtigsten Infos auf einen Blick:

  • Es werden vermehrt Etiketten direkt auf den Verpackungen verwendet – Gefahr einer Migration
  • Migration kann direkt durch den Bedruckstoff, als unsichtbarer - Abklatsch oder über die Gasphase erfolgen
  • Etikettenhersteller müssen strenge gesetzliche Anforderungen erfüllen, um Migration zu reduzieren
  • Wichtig für die Sicherheit und Qualität von Lebensmitteln

Sicherheit von Lebensmitteln: Wie migrationsarme Etiketten zur Risikominimierung beitragen

Hätten Sie es gewusst? Über 95% aller Lebensmittel, die in Deutschland in den Handel kommen, sind bereits verpackt. Ein immer größerer Anteil dieser bedruckten Verpackungen muss aus Kostengründen und auf Verbraucherwunsch ohne zusätzlichen Folienbeutel und mit einer kleinen Verpackungshülle auskommen. Den benötigten Platz für Verbraucher-, Werbe- und sonstige Informationen übernehmen Lebensmitteletiketten, die direkt auf der Verpackung kleben. 

Lebensmitteletiketten von Labelprint24

In diesen „abgespeckten“ Verpackungen kommen Lebensmittel zwangsläufig mit der unbedruckten Innenseite des Verpackungsmaterials in Kontakt. Hier besteht die Gefahr, dass mikroskopisch kleine Stoffe über einen Grenzwert hinaus aus der Verpackung, und dazu zählen auch die Lebensmittel-Etiketten, in das Füllgut gelangen. Es findet eine so genannte Migration statt. Diese Migration erfolgt auch bei Lebensmitteletiketten, wenn diese sich direkt auf der Verpackung befinden. Besonders dann, wenn keine nachgewiesen migrationsfreien Farben, Lacke, Folien und Papiere beim Etiketten drucken verwendet werden. 

Was ist eigentlich eine Migration? 

Wer als Etikettenhersteller Etiketten für sensible Produkte, wie Lebensmittel oder Medikamente, produzieren will, muss ganz besondere gesetzliche Anforderungen erfüllen. Eines der wichtigsten Kriterien ist die Reduzierung von Migration. „Unter Migration (lat. migratio = ‚Wanderung‘ oder ‚Übersiedlung‘) wird laut Wikipedia im Bereich der Chemie das Wandern (Migrieren) niedermolekularer Stoffe an die Oberfläche von Kunststoffen oder in umgebende Stoffe bezeichnet.

Es handelt sich um einen Prozess, bei dem kleine Moleküle oder Substanzen aus einem Material in ein anderes übergehen. In Bezug auf Etiketten bezieht sich Migration darauf, dass Stoffe aus den Etikettenmaterialien in die verpackten Produkte, wie Lebensmittel oder Medikamente, übergehen können. Es ist wichtig, die Migration zu kontrollieren und auf ein akzeptables Mindestmaß zu reduzieren, um die Qualität, Sicherheit und Unbedenklichkeit der Produkte zu gewährleisten.

Migrationsprozess beim Druck
Benedikt Schrage
Kundenberater & Verpackungsspezialist
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Die drei Arten der Migration: Durch-Migration, Abklatschmigration und Gasphasenmigration bei Etiketten

Die Migration von toxikologischen Stoffen aus der Verpackung in das Füllgut kann auf dreierlei Weise stattfinden: direkt durch den Bedruckstoff, durch unsichtbaren Abklatsch oder als Stoffübergang über die Gasphase.

Diffusion-Migration beim Druck

Diffusion-Migration

Druckfarben, Lacke und Etikettenkleber sind, wie alle anderen Bestandteile eines Etiketts, aus einer Vielzahl von Substanzen aufgebaut. Dazu zählen z. B. Weichmacher, Benzophenon, Lösungsmittel oder Pflanzen- bzw. Mineralöle, die in einer größeren Konzentration über ein Lebensmittel aufgenommen, gesundheitsschädlich sein können. Niedermolekulare Anteile dieser toxikologischen Substanzen können direkt durch den Bedruckstoff eines Lebensmitteletiketts oder einer Verpackung dringen und damit auf das Füllgut übergehen. Diesen Vorgang nennt man „Durch-Migration“. 

Abklatschmigration 

Produktionsbedingt hat in der Druckmaschine die dem Füllgut zugewandte Seite Kontakt mit der bedruckten Seite der Verpackung. Dabei ist ein Übergang von farblosen und damit nicht sichtbaren Druckfarben-Bestandteilen auf die Lebensmittel-Kontaktseite möglich. Dieser Übergang wird als Abklatschmigration (oder „invisible set-off“) bezeichnet. 

Abklatsch-Migration beim Druck
Gasphasenmigration beim Druck

Gasphasenmigration 

Darüber hinaus können auch flüchtige Stoffe über die Gasphase im Luftraum einer Verpackung auf das Lebensmittel übergehen und zu einer Belastung, Geruchs- und Geschmacksbeeinträchtigung führen. Dieser Vorgang wird bei der Produktion und Verpackung einiger Lebensmittel bewusst ausgenutzt, um etwa ihren Geschmack zu verstärken oder die Haltbarkeit zu verlängern. 

Noch mehr Informationen zu Migration und Co. finden Sie in unserem Artikel über allgemeine Lebensmittel-Informationen.