Neue Wege: Innovationen in der Verpackungslogistik
Die Verpackungslogistik muss sich den aktuellen Herausforderungen stellen, die durch die massiven politischen, wirtschaftlichen und ökologischen Veränderungen entstanden sind. Für eine kurze Zeit mag geschicktes Improvisieren ausreichen, um kurzfristige Schwierigkeiten zu lösen. Doch es sind dauerhafte Lösungen gefragt. Innovative Ideen und der Einsatz moderner Technik sollen der Branche helfen, neue Wege zu finden. Bevor Neuerungen eingeführt werden können, müssen die Entscheider in den Unternehmen genau analysieren, an welchen Stellen Verbesserungsbedarf besteht. Die Verpackungslogistik steht mit weiteren Logistikbereichen wie der Lager- und Transportlogistik in Kontakt. Zu den Aufgabenfeldern zählen unter anderem Kommissionieren, Verpacken sowie Vorbereiten des Transports. Es handelt sich somit um ein komplexes Tätigkeitsfeld, das viele Möglichkeiten bietet, Neuerungen einzuführen. Doch in welchen Teilbereichen ist es besonders wichtig, dies zu tun?
Zeitgemäße Verpackungslogistik: eine Herausforderung mit vielen Aspekten
Technischer Fortschritt, Digitalisierung, effiziente Ressourcennutzung, verbesserte Kommunikation - es gibt viele Möglichkeiten, neue Wege in der Verpackungslogistik zu gehen. Es steht außer Frage, dass der Einsatz moderner Technologie für die Logistik entscheidende Vorteile bringt. Das Erfassen von Daten durch einfaches Scannen, die schnelle Berechnung umfangreicher Datenmengen oder die kontinuierliche Überprüfung von Warenbeständen ist ohne die Unterstützung leistungsfähiger Rechner kaum denkbar. Das Entwicklungspotenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft. Wichtig ist, aus dem Angebot verschiedener Innovationsmöglichkeiten diejenigen auszuwählen, die zum konkreten Aufgabenbereich eines Unternehmens passen.
Wenn es um Innovationen in der Verpackungslogistik geht, müssen die verschiedenen Verpackungstypen berücksichtigt werden. Eine Produktverpackung, die auch als Präsentation gegenüber dem Kunden dient, erfüllt andere Aufgaben als eine Tertiärverpackung, die vor allem Schutz während der Lagerung und des Transports bieten soll. Jeder Verpackungstyp hat ein eigenes Profil und damit unterschiedliche Optimierungsmöglichkeiten.
Neue Technologien: Verpackungsassistenz und intelligente Verpackungen
Für alle Industriezweige - und auch für die Verpackungslogistik - steht eine Fülle technischer Neuerungen zur Verfügung. Dabei geht es nicht nur um Software, die Arbeitsabläufe koordiniert, Nachschub oder Lagerbestände erfasst. Inzwischen gibt es eine Vielzahl von stationären und mobilen Assistenzsystemen, die Arbeitsprozesse erleichtern sollen.
Dazu zählen Scanner, Datenbrillen, Smartphones oder größere Geräte wie Waagen und Kamerasysteme, die eine automatisierte Warenkontrolle ermöglichen. Dabei geht es sowohl um Effizienz als auch um Kontrolle und Fehlervermeidung. Die Software lässt sich an die speziellen Gegebenheiten eines Unternehmens anpassen.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil der innovativen Verpackungstechnologie ist die intelligente oder smarte Verpackung. Dieser Begriff umfasst recht unterschiedliche neuartige Verpackungskonzepte. Einlesbare Strichcodes oder RFID-Tags erlauben die genaue Erfassung und Steuerung der einzelnen Arbeitsabläufe in Bezug auf eine Verpackungseinheit.
In Zukunft sollen Verpackungen noch mehr können. Dazu gehören beispielsweise Verpackungsmaterialien, die anzeigen, wenn Lebensmittel verderben. Sie sind mit Substanzen beschichtet, die sich farblich verändern, wenn Ware Stoffwechselprodukte erzeugt, die anzeigen, dass sie nicht mehr frisch ist.
Grüne Logistik: Nachhaltigkeit und Effizienz
Dass Verpackungen für Industrie und Handel wichtige Aufgaben erfüllen, ist unbestritten. Sie verbessern die Lagermöglichkeiten, bieten Schutz beim Transport und dienen als Werbeträger. Doch die Entsorgung von Verpackungen hat sich international zu einem Problem entwickelt. Die Verpackungslogistik muss auch in diesem Bereich innovativ handeln. Es ist weniger das Eigeninteresse der Unternehmen, das in diesem Bereich für Neuerungen sorgt. Es sind gesetzliche Vorgaben.
Als Bestandteil der Lieferkette ist auch die Verpackungslogistik gefordert, die Vorgaben umzusetzen. Einsparung von Verpackungsmaterial steht dabei weit oben auf der Prioritätenliste. Leichtere Verpackungen, die nicht größer sind, als sie sein müssen, sind eine Möglichkeit, dies umzusetzen.
Die Verwendung recycelbarer oder abbaubarer Materialien ist eine weitere. Alle Ressourcen sollen möglichst effizient genutzt werden, um wertvolle Primärrohstoffe nicht zu verschwenden.
Damit eine weitgehende Wiederverwertung von Verpackungen garantiert ist, wurde 2019 von der Zentralen Stelle Verpackungsregister ZSVR das Verpackungsregister LUCID ins Leben gerufen. In dieser öffentlich einsehbaren Datenbank muss sich jeder registrieren, der Verpackungen in Umlauf bringt, die Waren für Endverbraucher enthalten.
Innovation und Optimierung: ein wirtschaftlicher Balanceakt
Der Druck auf die Verpackungslogistik, innovative Technologien einzusetzen, steigt. Doch wenn Sie Innovationen im Unternehmen einführen wollen, wissen Sie auch: Die Umsetzung erfordert Zeit und Kapitalaufwand. Neue Technologie lässt sich in vielen Fällen nur mit neuen Geräten umsetzen. Mitarbeiter müssen geschult und eingewiesen werden. Wenn Sie den Einsatz an Technik erhöhen, steigen die Energie- und Wartungskosten. Technische Defekte können weitreichende Auswirkungen auf Arbeitsabläufe haben. Damit sich eine bestimmte Technologie für ein Unternehmen eignet, muss die Einführung betriebswirtschaftlich sinnvoll sein.
Innovation heißt nicht immer, sich von externen Beratern die Arbeitsprozesse optimieren zu lassen oder in neue Technik zu investieren. Ebenso wichtig ist, im eigenen Unternehmen und im direkten Umfeld nach Verbesserungen zu suchen. Logistikunternehmen gehen öfter als früher Kooperationen ein, um praxisorientierte Ansätze für die Optimierung zu finden. Nicht zuletzt sind die eigenen Mitarbeiter wichtige Ansprechpartner, wenn es um Arbeitsoptimierung geht.
Innovative Betriebsführung: Personal und Kooperationen
Innovation in der Verpackungslogistik: Das bedeutet auch, jüngere Mitarbeiter und ihre Ideen einzubinden. Diese Arbeitskräfte sind in der digitalen Welt aufgewachsen und kennen sich bestens damit aus. Ganz gleich, welchen Ausbildungsweg sie durchlaufen haben, sie sind mit großer Wahrscheinlichkeit mit neuen Techniken, Verfahren und Organisationsabläufen in Kontakt gekommen.
Bei Innovationswettbewerben fallen immer wieder Nachwuchskräfte mit durchdachten und praxisorientierten Konzepten auf.
Um die Verpackungslogistik sinnvoll weiterzuentwickeln, bedarf es auch neuer Kooperationen. Es geht nicht nur darum, die Schnittstellen innerhalb der Logistikabläufe zu optimieren. Um die neuen Herausforderungen zu meistern, muss die Branche Kooperationspartner aus anderen Bereichen gewinnen. Universitäten, Fachhochschulen und Forschungsinstitute haben sich als Ansprechpartner für neue Technologien bewährt.
Die Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern erlaubt Unternehmen, ihre Arbeitsabläufe erheblich zu verbessern. Auch an der Schnittstelle zur Transportlogistik lohnt sich die Suche nach neuen Partnern. In der Transportindustrie hat sich seit Beginn der Corona-Pandemie sehr viel geändert. Es lohnt sich, die aktuellen regionalen Mobilitäts- und Logistikangebote zu prüfen, ob sie Alternativen zu den klassischen Transportunternehmen bieten.
Neue Normierungen und Vorschriften für die Verpackungslogistik
Standardisierung, Sicherheit und Nachhaltigkeit: Der unbestreitbare Bedarf an Innovationen wird zu neuen Normierungen führen. Diese sind ein nützlicher Bestandteil für Unternehmen im Bereich Verpackungslogistik. Standardisierte Maße, Verpackungen und Kontrollabläufe erleichtern die Arbeit an den Schnittstellen.
Ein weiterer positiver Aspekt ist die Sicherheit. Vorgaben für ein sicheres Arbeitsumfeld, die neue Materialien, Substanzen und Technologien berücksichtigen, nützen allen Mitarbeitern. Doch Normierungen können auch zu zusätzlichen Belastungen führen. Das gilt insbesondere für die Bereiche der Abfallvermeidung und Verpackungsentsorgung.
Wenn Sie in Ihrem Unternehmen neue Wege einschlagen, empfiehlt es sich, mögliche neue Regelungen in Betracht zu ziehen. Denn gerade in Bezug auf Umweltfreundlichkeit, Nachhaltigkeit und Recycling wird es immer wieder neue Vorgaben und Vorschriften geben. Es ist zwar schwierig abzuschätzen, wie diese genau aussehen könnten. Doch es lohnt sich, aktuelle Tendenzen bei der Gesetzgebung auf europäischer Ebene und in Deutschland zu berücksichtigen. Eine vorausschauende Planung hilft Ihnen, diejenigen Innovationen zu wählen, die langfristig Zukunft haben.