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Verschlussarten für Faltschachteln im Überblick

Faltschachteln gehören zu den populärsten Verpackungen für Produkte aller Art, denn sie werden zusammengefaltet geliefert und sind dadurch sehr platzsparend. Beim Auffalten muss die Verpackung jedoch hohen Ansprüchen standhalten: Sie soll stabil sein, sicher verschlossen und trotzdem einfach zu öffnen. Aus diesen Gründen existieren zahlreiche Verschlussarten für eine Schachtel aus Faltkarton.


Frau welche im Supermarkt Rückseite einer Lebensmittelverpackung durchliest


Was ist eine Faltschachtel?

Definition: Faltschachteln

Eine Faltschachtel oder ein Faltkarton ist eine faltbare Schachtel, die platzsparend im flachliegenden Zustand geliefert wird. Durch Aufrichten, Falten und in einigen Fällen Verkleben wird sie in ihre endgültige Form gebracht. Für gewöhnlich sind Faltschachteln aus Karton, Vollpappe oder Wellpappe gefertigt. Ihre Größen, Formen und Farben sind variabel. Abhängig von Art, Größe und Gewicht des zu verpackenden Produktes gibt es außerdem unterschiedliche Verschlussarten für die Schachtel.



Wie sind Faltschachteln aufgebaut?

Alle Faltschachteln verfügen über einen sogenannten Schachtelrumpf, der auch als Zarge bezeichnet wird. Dieser ist je nach Modell mit Boden- und Deckelklappen oder mit einem Einsteckboden und -deckel verbunden. Bei den meisten Ausführungen schließt der Deckel ähnlich wie bei einer Truhe nach vorn. Ein weiterer wichtiger Bestandteil vieler Faltschachteln ist die Staublasche. Sie verhindert das Eindringen von Staubpartikeln und anderen Fremdkörpern. Bei Deckeln mit Einstecklaschen sorgt sie außerdem für eine korrekte Arretierung der Einstecklasche. Die Staublasche wirkt zudem als Gegendruck, der verhindert, dass der Deckel in die Faltschachtel einbricht.

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Die wichtigsten Verschlussarten der Schachtel

Laschenklebung

Die Laschenklebung ist die häufigste unter den Verschlussarten für eine Schachtel. Hierbei werden eigens für die Verklebung vorgesehenen Laschen am Karton nach Maß mit flüssigem Klebstoff verbunden. Dieser wird mit einem Leimrad oder mithilfe von Düsen aufgetragen. In den meisten Fällen handelt es sich um einen Dispersionskleber, der im trockenen Zustand größtenteils wasserfest ist. Der wichtigste Vorteil der Laschenklebung ist die schnelle, saubere Verarbeitung.



Bandklebung

Auch die Bandklebung zählt zu den häufigsten Verschlussarten für eine Schachtel aus Faltmaterial. Sie wird auch als Streifenklebung oder Tapen bezeichnet. Bei dieser Methode wird der Zuschnitt der Schachtel der Verschlussstation in gefaltetem Zustand zugeführt, während der Klebestreifen von einer Rolle läuft. Nassklebestreifen werden befeuchtet, Hotmelt-Klebestreifen werden erhitzt. Im Anschluss werden die Klebebänder abgeschnitten und mithilfe von Pressdruck über beide Außenkanten geklebt. Da die Zuschnittkanten aneinanderstoßen müssen, wird auf eine Lasche verzichtet.



Drahtklammer-Heftung

Für die Drahtklammer-Heftung wird der Zuschnitt der Schachtel von der Faltstation in die Verschlussstation zugeführt. Befindet er sich direkt unter dem Heftkopf, wird ein Heftvorgang ausgelöst. Hierbei formt der Heftkopf eine Klammer aus Flachdraht, der von einer Rolle abgewickelt wird. Er treibt die Klammer durch die Pappenlagen, die verbunden werden sollen, und biegt sie auf der Rückseite um. Bei einer flächigen Belastung verfügt die Drahtklammer-Heftung über eine ähnliche Stabilität wie die Bandklebung. Wird jedoch eine nicht flächige Belastung auf geheftete Fabrikkanten ausgeübt, können die Klammern ähnlich wie bei einem Reißverschluss nachgeben. Zudem können die innenliegenden Heftränder beim Verpacken bestimmter Güter stören. In solchen Fällen ist es empfehlenswert, anstelle der Heftung eine Band- oder Laschenklebung zu wählen.


Boden- und Deckelformen für Faltschachteln

Schachtel mit Einstecklasche

Schachteln mit Einstecklaschen

Faltschachteln mit Einstecklaschen sind besonders leicht aufzubauen und daher die verbreitetste Verschlussform. Sowohl der Boden als auch die Oberseite können mithilfe von zwei Staublaschen und einer Stecklasche stabil verschlossen werden. Die Einstecklasche bezeichnet hierbei einen überstehenden Teil der Faltschachtel, die in die Innen- oder Außenseite des Kartons geschoben wird. Dabei kann sich die Lasche über die gesamte Breite der Schachtel ziehen oder deutlich kleiner ausfallen. Auch eine Kombination aus mehreren Einstecklaschen ist möglich. Einstecklaschen zählen zu den beliebtesten Verschlussarten für eine Schachtel als Primärverpackung, in der beispielsweise Medikamente verpackt werden sollen. Sie eignen sich auch für Kosmetikverpackungen.

Es gibt mehrere Verschlussarten für eine Schachtel mit Einstecklasche:

  • Sperrverschluss: Die Einstecklasche verfügt über jeweils einen Schlitz auf beiden Seiten der Vorderkante. An den seitlichen Staublaschen arretieren diese, um einen stabilen und sicheren Verschluss zu gewährleisten.
  • Friktionsverschluss: Einstecklaschen mit Friktionsverschluss verfügen über keinen Sperrschlitz, da die einheitliche und elegante Optik von Deckel und Kante im Vordergrund steht. Da durch den fehlenden Sperrschlitz die Stabilität beeinträchtigt wird, eignet sich der Friktionsverschluss nur für die Oberseite der Schachtel.
  • Schließzunge: Als Schließzunge wird eine zusätzliche, kleinere Lasche bezeichnet, die der großen Einstecklasche gegenüberliegt. Sie wird in einen Schlitz zwischen Deckel- und Einstecklasche geschoben und gewährleistet somit einen höheren Schutz für den Inhalt der Schachtel.
  • Seitenklappen: Diese Form der Faltschachtel verfügt über zwei Laschen, von denen eine an der oberen Innenseite der Kartonwände und die andere darauffolgend von vorn nach hinten eingesteckt wird. Die Einstecklasche und die Seitenklappe sorgen in Kombination dafür, dass der Faltkarton sowohl von oben nach unten als auch von vorne nach hinten fest verschlossen ist.


Faltschachteln mit Einstecklaschen haben zahlreiche Vorteile und werden auch als Sekundärverpackung verwendet. Beispielsweise können sie mit nur einem Handgriff sehr einfach verschlossen werden. Zudem ist es möglich, die Schachteln mehrmals zu öffnen und wieder zu verschließen. Auch nach häufiger Benutzung leiert der Verschluss nicht aus und verliert nicht an Stabilität. Beim Transport ist jedoch ein zusätzlicher Verschluss mit Klebeband empfehlenswert. Sofern keine Schließzunge vorhanden ist, kann es vorkommen, dass sich die Schachtel bei einer ruckartigen Bewegung öffnet.

Steckboden

Ein Steckboden besteht aus vier Laschen, die an jeweils einer Seite des Bodens angebracht sind. Richten Sie den Karton auf, können Sie die Bodenlaschen nach innen klappen. Da sie sich ineinander verhaken, ist ein Zusammenkleben nicht nötig. Der Verschluss kann später wieder geöffnet werden, wodurch der Steckboden zur Mehrwegverpackung wird. Faltschachteln mit Steckboden ist eine der besten Verschlussarten für eine Schachtel, die mittelschwere bis schwere Gewichte tragen soll. Das Gewicht der Produkte wirkt festigend statt destabilisierend, da die Laschen nach innen gefaltet sind und das darauf einwirkende Gewicht für mehr Stabilität sorgt.

Schachtel mit Steckboden
Schachtel mit Automatikboden

Automatikboden

Der gefaltete Boden wurde bereits im Herstellungsprozess verklebt und kann mit nur einem Handgriff aufgerichtet werden. Dafür schieben Sie den flachliegenden Karton einfach an beiden Seiten zusammen. Im Vergleich zu klassischen Faltschachteln, die erst noch verklebt werden müssen, bieten Faltschachteln mit Automatikboden eine enorme Ersparnis von Zeit und Material. Der Automatikboden verfügt über eine sehr hohe Tragfähigkeit und gilt als eine der stabilsten Verschlussarten für Schachtel Böden. Die Kartons eignen sich sehr gut für eine maschinelle Befüllung und für den Transport von Gütern mit hohem Eigengewicht. Der einzige Nachteil besteht darin, dass Automatikböden sich nach einmaligem Aufrichten nur schwer in den flachen Zustand zurückfalten lassen.

Besondere Verschlussarten für die Schachtel

Aufhängeschachteln

Aufhängeschachteln verfügen über eine stabile Zusatzlasche mit einem sogenannten Euroloch, einem ausgestanzten Schlitz im Deckel. Durch das Euroloch sind Aufhängeschachteln eine der geeignetsten Verschlussarten für eine Schachtel, die im Einzelhandel präsentiert werden soll.

Bedruckte Aufhängeschachtel
Bedruckte Stülpdeckelschachtel

Stülpdeckelschachteln

Stülpdeckelschachteln sind zweiteilig und bestehen aus einem losen Deckel, der von oben über den Boden der Verpackung gestülpt wird. In den meisten Fällen bestehen die Schachteln aus Vollpappe, es existieren allerdings auch Produkte aus Wellpappe. In einigen Fällen sind die Stülpdeckelschachteln höhenverstellbar, was den Stülpdeckel zu einer der besten Verschlussarten für eine Schachtel macht, deren Packgut variiert. Zudem müssen die Kartons meist nur aufgerichtet werden und nicht verklebt, was viel Zeit einspart.

Tragegriffschachteln

Bei der Tragegriffschachtel handelt es sich um eine Faltschachtel, die keine Klebung benötigt und an der Oberseite mit einem Griff versehen wurde. Ihre doppelte Materialstärke sorgt für eine höhere Stabilität. Ein weiterer Pluspunkt ist die Wiederverschließbarkeit der Tragegriffschachtel.

Bedruckte Tragegriffschachtel
Bedruckte Beutelschachtel

Beutelschachteln

Der spitz zulaufende Verschluss der Beutelschachtel gilt als eine der hochwertigsten Verschlussarten für eine Schachtel. Diese Kartonverpackungen werden häufig für Tee, Kräuter oder Gewürze eingesetzt.

Kissenschachteln

Obwohl sie keinen Steckverschluss haben, gelten auch Kissenschachteln als Faltschachteln. Die besondere Stabilität dieses Verschlusses kommt durch die Spannung zustande, die durch die konvexe Form aufgebaut wird.

Bedruckte Kissenschachtel