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Verpackungsmaterialien im Porträt: Grau- und Vollpappe

Zusammenfassung: 

Dieser Magazinartikel von Labelprint24 klärt über Pappe auf. Pappe lässt sich in zwei spezifische Unterarten aufteilen: Wellpappe und Vollpappe. Bei Vollpappe handelt es sich um ein robustes Material, das oft für moderne und kosteneffiziente Verpackungen in der Lebensmittel- wie auch der Verpackungsbranche verwendet wird. Wie Vollpappe hergestellt, wofür sie genutzt wird und was sie auszeichnet, lesen Sie hier.

Was ist der Unterschied zwischen Wellpappe und Vollpappe?

Wellpappebesteht aus einer oder mehreren Lagen gewellten Papiers, das auf Papier oder Karton geklebt ist. Es ist ein leichtes, aber auch stabiles Material, das vor allen Dingen gut für den Schutz von schweren und zerbrechlichen Gütern geeignet ist.
Vollpappe ist eine feste und massive Pappe, die zum Großteil aus schwerer Papierrecyclingmasse hergestellt wird und sich für robuste und individuelle Verpackungen anbietet.   

Definition: Was ist Vollpappe?

Vollpappe wird als Überbegriff für alle massiven Pappearten verwendet und besteht aus vollflächig gegossenem Material, das hauptsächlich aus Altpapier gewonnen wird. Der Begriff „Vollpappe“ bezeichnet eine feste, schwere Pappe mit einer gleichmäßigen Struktur und hohen Dichte, die einlagig, mehrlagig oder mehrschichtig hergestellt werden kann. Sie hat laut dem Verband Vollpappe-Kartonagen e.V. ein Flächengewicht von 220 bis 2800 g/m². Ab einem Gewicht von 950 g/m² spricht man auch von Kistenpappe und ab 2000 g/m² von Buchbinderpappe, da sie zum Einbinden von Büchern genutzt wird. Aufgrund ihrer Stabilität und Robustheit wird Vollpappe häufig für den sicheren Transport von Produkten eingesetzt.

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Wie ist Pappe entstanden?

Der Begriff Pappe geht auf das mittelhochdeutsche Wort „pappe“ oder „peppe“ zurück, das „Brei“ bedeutet. Damit wurde unter anderem der Mehlkleister bezeichnet, den die Buchbinder im Mittelalter nutzten, um Papier- und Pergamentbögen zusammenzukleben. In der westlichen Welt war das Prinzip von Pappe seit dem 13. Jahrhundert bekannt, es wurde als Rohstoff in Form von zusammengeklebten Papieren für Spielkarten genutzt.

Ab dem 17. Jahrhundert wurde Pappe dann für Bucheinbände verwendet und auch andere Handwerksbereiche griffen das Material auf: Kürschner (Pelzmacher) nutzten Pappe beispielsweise, um Felle zusammenzuhalten oder das fertige Endprodukt in einer Pappverpackung aufzubewahren. Auch Hutmacher nutzten Pappe für die Hutform, die dann mit Stoff überzogen wurde. 1817 wurde in Deutschland die erste Kartonverpackung für ein Strategie-Spiel hergestellt und 1890 erfand der Schotte Robert Gair den vorgeschnittenen (Falt-)Karton. 

Verschiedene Pappe Arten
Was bedeutet die Redewendung „nicht von Pappe sein“?

„Jemand ist nicht von Pappe“ ist eine ältere Redewendung, die auf das mittelhochdeutsche Wort „pappe“ zurückgeht, das im Lateinischen und später auch im Mittelalter unter anderem den Kinderbrei bezeichnete. Wenn also jemand „nicht von Pappe ist“, dann isst er nicht länger Kinderbrei, sondern nimmt feste Nahrung zu sich und wird kräftiger – die Redewendung bezeichnet somit eine besonders starke oder widerstandsfähige Person. 

Die Herstellung von Vollpappe heute

Zur Herstellung von Vollpappe wird im Stofflöser - einem großen Rührbottich – Altpapier mit Wasser vermengt, aufgeschlagen und im Anschluss gesiebt, gereinigt sowie weiter zerkleinert. Der so gewonnene Faserstoffbrei wird dann durch den Einsatz von Sieben, Pressen und Walzen entwässert sowie in die gewünschte Schichtdicke gebracht.

Grundsätzlich kann Vollpappe einlagig, mehrlagig oder mehrschichtig sein. Mehrlagige Vollpappe wird bei der Herstellung gegautscht – darunter versteht man das Zusammenpressen von mehreren Zellstoffbahnen zu einer Einheit. Bei mehrschichtiger Vollpappe werden die einzelnen getrockneten Schichten mit Klebstoff verbunden. 

Sieben von Altpapier
Wellpappe in einer Produktionshalle

Dabei gibt es zwei Herstellungsarten für die Faserstoffbahnen:

  • Bei der Maschinenpappe wird ein nass-in-nass-Verfahren angewendet. Auf Lang- oder Rundsieben wird der Faserstoffbrei in Schichten aufgetragen und zu einer endlos-Bahn zusammengefügt, entwässert, getrocknet und in Tafeln geschnitten. Erkennbar ist die Maschinenpappe an glatt-geschnittenen Rändern und einer beidseitig rauen oder einseitig glatten Oberfläche. Sie ist leichter, lockerer und poröser als Wickelpappe.
  • Wickelpappe, auch Handpappe genannt, wird ebenfalls nass-in-nass hergestellt. Der gesiebte Faserstoff wird in eine Bahn gebracht und auf eine Formwalze aufgewickelt, bis die gewünschte Dicke der Pappe erreicht ist. Dann wird der Pappzylinder von der Walze geschnitten und getrocknet. Wickelpappe hat unregelmäßige Ränder und ist beidseitig geglättet.

Anwendungsbereiche der Pappe

Vollpappe hat eine homogene Struktur und große Dichte, was sie durchstoßfest und robust, zugleich aber auch relativ schwer macht. Durch ihre hohe Formstabilität hält sie höherem Druck stand als Wellpappe und bietet optimalen Warenschutz sowie eine hohe Transport- und Stapelbelastbarkeit. Ihre massive Struktur verleiht ihr zudem eine geringe Empfindlichkeit gegen Feuchtigkeit, wodurch sie auch gut in Form von Kartons nach Maß zur Lagerung in Tiefkühlräumen genutzt werden kann.

Vollpappe besteht aus kostengünstigem Altpapier, das sich einfach in Altpapier-Aufbereitungsanlagen mehrfach rezyklieren lässt, und verfügt somit über eine hohe Umweltverträglichkeit sowie Kosteneffizienz. Da sich die Oberflächen der Pappen gut kaschieren und imprägnieren lassen, bieten sie hohen Warenschutz und Hygiene, weshalb sie auch zu ungefähr 80 % in der Lebensmittelindustrie für Gemüsesteigen, Trays, Geschenk-, Verkaufs- und Lebensmittelverpackungen und Bierdeckeln benutzt werden. Daneben werden sie in industriellen Anlagen als Zwischenlagen, Hülsen oder robusten Versandkartons verwendet und auch im künstlerischen Bereich wird Vollpappe für Brettspiele, Werbedisplays, Luxusverpackungen oder Bücher eingesetzt werden.

Untersorten von Vollpappe

Grundsätzlich gibt es sieben Untersorten der Vollpappe, die in den meisten Fällen nach ihren Rohstoffen oder ihren besonderen Eigenschaften benannt sind:

  • Graupappe ist ein ungeklebter, einseitig glatter Karton mit Graufärbung und wird von den verschiedenen Untersorten am häufigsten verwendet. Sie besteht aus 100 % Altpapier und Zellulose. Anwendung findet die Graupappe im Modellbau, in der Architektur, in der Buchbinderei, als Rückwand von Blöcken und Kalendern sowie als Ausgangsstoff von Verpackungen.
  • Archivpappe ist eine alterungsbeständige, säurefreie Pappe, die Unterlagen vor dem Verfall schützt. Deshalb eignet sie sich besonders für die Aufbewahrung von wichtigen Dokumenten und wird in Bibliotheken, Kunst- und staatlichen Archiven eingesetzt. Sie sorgt mit speziellen Eigenschaften für den Dokumentenschutz.
Eierkarton aus Graupappe
Architektur Modellbau aus Finnpappe
  • Finnpappe stammt namensgebend ursprünglich aus Finnland und ist eine Maschinenholzpappe aus reinem, naturfarbenem Holzschliff, deshalb dunkelt sie unter Sonnenlicht nach. Da Finnpappe sehr leicht ist, wird sie vor allen Dingen im Architekturmodellbau eingesetzt.
  • Hartpappe ist eine biegefeste, zähe Pappe mit einer sehr hohen Dichte. Sie wird in unterschiedlichen Farben produziert und kommt in verschiedenen Bereichen zur Anwendung wie beispielsweise als Schablonen, zur Verstärkung von Schuhen oder für Verkleidungen in der Automobilbranche. Schwarzpappe, eine schwarz gefärbte Hartpappe, eignet sich aufgrund ihres Volumens und der einsteigen Glättung als Präsentationsmittel oder als Untergrund für Kaschierarbeiten – einer Veredelungsform durch Folien.
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Papier, Pappe und Karton?

Die drei Materialien werden aus den gleichen Grundstoffen und prinzipiell nach der gleichen Fertigungsweise hergestellt und unterscheiden sich in drei Aspekten: Zum einen bezüglich ihrer Farbe, also ihrem Weißgrad, sowie ihrer Lichtundurchlässigkeit, zum anderen gibt es Differenzen bezüglich ihres Gewichts. Liegt das Flächengewicht unter 150 g/m², spricht man prinzipiell von Papier. Zwischen 250 und 500 g/m² von Karton und ab 600 g/m² von Pappe. Die Bereiche von 150 bis 250 g/m² sowie von 500 und 600 g/m² sind begriffsunsicher. Das bedeutet, dass hier jeweils die Bezeichnung Papier und Karton beziehungsweise Karton und Pappe verwendet werden kann. 

Ausblick: Alternative Rohstoffe

Aufgrund der steigenden Nachfrage nach Verpackungen aus Pappe sowie Lieferengpässen und deutlich gestiegenen Kosten für Altpapier rücken alternative Rohstoffe für die Papierherstellung in den Fokus: Mittlerweile kann Papier ebenfalls aus dem schneller nachwachsenden Rohstoff Grasfaser hergestellt werden. Er dient dabei als Ergänzung zu Holz für Produkte aus Papier wie Verpackungen, Servietten, Küchenpapier und Trinkhalme. Die Fasern sind recyclebar und werden rein mechanisch, ohne den Zusatz von Chemikalien, aus Heu gewonnen.

Auch Ananasfasern stellen eine Alternative dar. Da sie im Ananasexport in großer Menge als Abfallprodukt anfallen, müssen sie für die Verarbeitung zu Papier nicht separat geerntet werden. Die Fasern selbst sind nur schwer kompostierbar und wurden deshalb bisher mithilfe von Chemikalien getrocknet und verbrannt. Durch die Weiterverarbeitung zu Papier wird sowohl die Papierherstellung wie auch der Ananasexport in Zukunft umwelt- und ressourcenfreundlicher.

Fazit

Vollpappe ist ein kostengünstiges Material, das vor allen Dingen in der Verpackungsbranche Anwendung findet. Durch ihre Herstellung aus Altpapier ist sie besonders umweltfreundlich und leicht zu recyceln. Zugleich bringt sie eine gute Stabilität und Beständigkeit mit sich, was sie für Kunden mit Fokus auf umweltfreundliche und durable Produkte sehr interessant macht. Deshalb werden nicht nur Kartons nach Maß, sondern auch Gemüsesteigen, Bierdeckel und auch Brettspiele aus Vollpappe hergestellt.