VON
Frances Ludwig
IN
Verpackung und Logistik: Innovative Konzepte für die Zukunft
Der E-Commercesektor wächst und mit ihm auch die Anforderungen an die Wirtschaft. Mehr Pakete, kleinere Liefergrößen, vielfältige Produktkategorien und beim Versand die größtmögliche Sicherheit – so der Anspruch an die Branche. Um diesen Bedürfnissen adäquat und zeitnah zu begegnet braucht es innovative Lösungen. Welche Handlungsfelder wir für die Zukunft sehen, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Aktuelle Trends in der Logistik- und Verpackungsbranche
Wie alle Bereiche der Wirtschaft durchzieht die Digitalisierung auch die Verpackungs- und Logistikindustrie. In der Logistik wird diese Strukturveränderung Industrie 4.0 genannt.
Die Digitalisierung bringt eine große Bandbreite an sozialen, wirtschaftlichen und technologischen Neuerungen mit sich, die bereits jetzt beobachtbar sind, aber auch in Zukunft noch stark an Relevanz gewinnen werden. Besonders im Onlineversandhandel sind die Entwicklungen sichtbar.
Der E-Commerce Effekt
Ein zentraler Faktor in diesem Zusammenhang ist die Entwicklung des E-Commerce als Vertriebskanal. Der Onlinehandel prägt das Kaufverhalten der Kunden: Kauferlebnis, Verpackung und Lieferzeiten sind Faktoren, die nun anderen Erwartungen ausgesetzt sind. Im Gegensatz zum stationären Handel liegen im E-Commerce allerdings andere Voraussetzungen vor:
- Vom Hersteller bis zum Kunden – inklusive möglicher Rücksendung - bis zu 20-mal häufiger bewegt als im Einzelhandel.
- Transportwege werden immer internationaler. Onlineversandhändler können dank globalem Versand ein internationales Publikum ansprechen.
- Übergabesituationen von Paketen sind sensibler als der Einkauf im Einzelhandel. Verlust, Diebstahl oder Beschädigungen gilt es somit vorzubeugen.
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Herausforderungen im Zeitalter des E-Commerce
Der Onlineversandhandel wird mit jedem Jahr wichtiger. Die Grafik zeigt die Entwicklung der Paketsendungen und die Umsätze der Logistikbranche bis 2022. 2019 brachten die Deutschen insgesamt 3,65 Milliarden Sendungen auf den Weg, die Deutsche Post allein hat im selben Jahr mehr als 1,5 Milliarden Pakete befördert. Für Versand- und Logistikdienstleister steht damit die Frage im Raum: Wie kann ein immer größer werdendes Paketaufkommen schnell, sicher und effizient transportiert werden?
Das DHL Logistics Trend Radar stellt in einem Bericht klar, dass die Verpackungs- und Logistikbranche gleichermaßen in Verantwortung stehen den Herausforderungen der Zeit zu begegnen.
Im Folgenden werden die Anforderungen an die Verpackungsbranche zusammengefasst, um anschließend zukünftige Lösungsansätze zu diskutieren:
Herausforderungen der Verpackungsbranche
- Angepasste Verpackungen: Ein optimales Verhältnis zwischen Produkt, Karton und Euro-Palette sorgt für einen effizienten und sicheren Transport.
- Automatisierung: Besonders bei Tertiärverpackungen und dem Etikettieren können Automatisierungspotentiale weiter ausgebaut werden.
- Nachhaltigkeit: Nachhaltige und umweltschonende Verpackungen werden zunehmend nachgefragt. Gleichzeitig benötigt die Entwicklung dieser Forschung und Investitionen.
- Innovation: Im Bereich smarte Verpackungstechnologien steht die Branche noch ganz am Anfang. Smart Labels und Sensor-technologien können Verpackungen eine erweiterte Funktion verleihen.
Lösungsansätze für optimierte Wertschöpfungsketten
Wo Herausforderungen sind, liegt großes Potenzial. Im Angesicht der aktuellen Digitalisierung gilt es dieses Potenzial frühzeitig zu erkennen und zu nutzen. Welche Möglichkeiten sich der Verpackungs- und Logistikindustrie dabei auftun, wird nun beleuchtet:
Optimierte Nutzung von Kapazitäten
Das Frauenhofer Institut für Materialfluss und Logistik (IML) stellte fest, dass beim Warentransport die maximale Kapazität von Euro-Paletten nicht ausgefüllt wird. Im Durchschnitt werden nur 20 bis 30% der Kapazitäten genutzt. Auch das Verpackungsvolumen ist meist nicht voll genutzt.
Problematisch ist dies sowohl für die Nachhaltigkeit der Logistik, aber auch für die Stabilität und Transportsicherheit der Ladung.
Lösung dafür könnten Technologien sein, die Mengen- und Füllstandsensoren haben.
Outsourcing betrieblicher Prozesse
Um sich auf die Kernkompetenzen des Unternehmens zu fokussieren, kann es angebracht sein einige Aufgaben (bzw. Prozesse), außerhalb des Unternehmens bearbeiten zu lassen. Hauptgrund dafür ist die Erzielung von Kostenvorteilen durch den Bezug von externen Dienstleistungen.
Outsourcing bietet auch den Vorteil der Kapitalfreisetzung. Durch die Auslagerung von Prozessen werden fixe Kosten in variable Kosten umgewandelt. Investitionen in teure Produktionsanlagen entfallen durch die Fremdvergabe. Das eingesparte Kapital kann dann wieder in die Weiterentwicklung der Kernkompetenzen investiert werden.
