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Grammatur im Fokus: Das Papiergewicht in der Druckindustrie

Die Grammatur - ein Schlüsselbegriff, der oft übersehen wird, jedoch essenziell für die Auswahl des richtigen Druckmaterials ist. In der Druckindustrie spielt das Flächengewicht eine zentrale Rolle, denn es definiert die Qualität und Eignung von Papier und Karton für unterschiedliche Druckzwecke. Ob für Visitenkarten, Faltschachteln, Broschüren oder Plakate, die Grammatur der verschiedenen Papier- und Kartonsorten entscheidet nicht nur über die Haptik, sondern auch über die Beständigkeit und Druckqualität des Endprodukts. Erfahren Sie, wie Sie diesen Faktor messen, seine Bedeutung verstehen und die richtige Wahl für Ihre Druckprojekte treffen.

unterschiedliche Papierrollen

Definition: Was ist Grammatur?

Grammatur bezeichnet das Flächengewicht eines Papierbogens, gemessen in Gramm pro Quadratmeter (g/m²). Diese Maßeinheit ist entscheidend, um die Dicke und Stabilität von Papier, Pappe und Karton zu beurteilen. Die Materialien bestehen aus den gleichen Grundstoffen und werden auch gleich gefertigt – sie unterscheiden sich aber in drei Punkten:

  1. Farbe (Weißgrad)
  2. Lichtundurchlässigkeit (Opazität)
  3. Gewicht (Grammatur)

Ein Flächengewicht unter 150 g/m² wird prinzipiell als Papier bezeichnet. Zwischen 250 und 500 g/m² spricht man von Karton und ab 600 g/m² von Pappe. Die Bereiche von 150 bis 250 g/m² sowie von 500 und 600 g/m² sind begriffsunsicher - hier kann jeweils die Bezeichnung Papier und Karton beziehungsweise Karton und Pappe verwendet werden.

In der Druckbranche dient die Grammatur als fundamentales Kriterium für die Materialauswahl, da sie direkten Einfluss auf die Anmutung und Funktionalität des gedruckten Materials hat. Technisch ist die flächenbezogene Masse indirekt wichtig, weil sich mit variierender flächenbezogener Masse auch andere wichtige Eigenschaften des Kartons ändern – u. a. seine Dicke und sein spezifisches Volumen. Ein höheres Gewicht verspricht in der Regel eine bessere Qualität und Langlebigkeit, was besonders bei Produkten wie Geschäftsberichten, Einladungskarten und Faltschachteln gefragt ist. Mit der Grammatur erschließen sich viele Möglichkeiten, Druckprodukte präzise auf die Bedürfnisse und Erwartungen der Zielgruppe abzustimmen.

Frau misst Grammatur des Papiers

Wie wird die Grammatur gemessen?

Die Messung der Grammatur erfolgt durch die Bestimmung des Flächengewichts eines Papierbogens, der genau einen Quadratmeter groß ist. Diese Methode liefert eine präzise Angabe über die Masse des Materials, die für verschiedene Drucktechniken und -anforderungen entscheidend ist. Das Flächengewicht eines Kartons wird nach DIN EN ISO 536 gemessen und nach gravimetrischen Verfahren ermittelt und ergibt sich aus dem Gewicht des ungestrichenen Rohkartons und dem Gewicht der Streichmasse. Dabei hat der Anteil der Fasern eine hohe Relevanz für die Steifigkeit des Verpackungsmaterials Karton

Spezialisierte Messgeräte, sogenannte Mikrometer, werden häufig eingesetzt, um neben der Grammatur auch die Dicke des Papiers zu bestimmen. Diese genauen Messungen sind unerlässlich, da sie garantieren, dass das Papier die richtigen Eigenschaften für den spezifischen Druckprozess aufweist. Ein korrekt gemessenes Papier sichert nicht nur die Qualität des Endprodukts, sondern optimiert auch den Druckvorgang und minimiert Materialverschwendung.

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Mikrometer sind sogenannte Bügelmessschrauben, die mikrometergenaue Messungen liefern und einen hochpräzisen Blick auf die Dicke einzelner Papier- oder Kartonbögen geben können. Das Messprinzip von Mikrometern basiert auf einer Gewindespindel im Inneren, die mit Hilfe der Gefühlsratsche hinein oder hinaus gedreht werden kann. Ausschlaggebend für das Ermitteln der Messwerte ist die Steigung dieses Gewindes, die in der Regel 0,5 mm beträgt. Digitale Mikrometer sind in der Lage im Bereich von 0-0,50 Zoll. (0-12,7 mm) zu messen und können bis zu 100 Messwerte speichern und analysieren.

Die Rolle der Grammatur in der Druckindustrie

Die Auswahl der Grammatur wirkt sich nicht nur auf die Festigkeit und Haltbarkeit der Druckprodukte aus - auch Optik und haptisches Feedback vermitteln dem Kunden einen direkten Qualitätseindruck. Ein dickeres Papier mit höherer Grammatur vermittelt zum Beispiel eine edlere Haptik und ist oft die erste Wahl für hochwertige Verpackungen, Marketingmaterialien oder offizielle Dokumente. Zudem verbessert eine angemessene Grammatur die Opazität des Papiers sowie die Rillbarkeit, reduziert das Durchscheinen von Tinte und ermöglicht somit den beidseitigen Druck ohne Qualitätseinbußen.

Druckereien bevorzugen für bestimmte Produkte wie Faltkartons, Postkarten oder Buchcover spezifische Grammaturen, die die nötige Stabilität und Langlebigkeit gewährleisten. Die richtige Grammatur sorgt für eine optimale Farbaufnahme und Bildschärfe, was insbesondere bei Fotobüchern und hochauflösenden Kunstwerken entscheidend ist. Aber auch für Produkte aus Dünndruckpapier ist die Grammatur ein wichtiger Faktor, um höhere Seitenzahlen bei geringem Volumen zu realisieren und eine gute Falzbarkeit bei Beipackzetteln zu gewährleisten.

Papierrolle

Anwendungsbeispiele verschiedener Grammaturen

Eine sorgfältige Auswahl der richtigen Grammatur ist entscheidend für die Performance und das Erscheinungsbild verschiedener Druckerzeugnisse. Jedes dieser Papiere wird in Abhängigkeit von seinen Eigenschaften und dem beabsichtigten Endnutzen ausgewählt. Nachstehend eine Tabelle, die die häufigsten Verwendungen und die entsprechenden Grammaturen zusammenfasst:

Grammatur (g/m²) Bezeichnung Verwendung
bis 25Seidenpapier, Tissue-Papier Verpackung
Futterseiden
Geschenkpapier
Schutzpapier in Büchern 
25 bis 60 Dünndruckpapier Bibeln, Lexika, Zeitschriften
Packungsbeilagen
Beipackzettel 
80 - 100 Drucker- und Kopierpapier Buchdruck
Ausdrucke
Fotokopien
Faxe 
110-120 Höherwertiges Papier geschäftliche Dokumente
Info- und Faltblätter
Briefpapier 
130 - 170 Starkes Papier Aushänge
Flyer
Poster
Broschüren 
250 bis 600 Karton Verpackungsmaterial
Faltschachteln
Visitenkarten
künstlerischer Werkstoff 
ab 600Pappe Verpackungen Kunstgewerbe
Bucheinband 

Die Integration der passenden Grammatur in Ihr Druckprojekt kann die Wahrnehmung Ihres Unternehmens und Ihrer Produkte maßgeblich verbessern. Es lohnt sich, die Auswahl des Papiers sorgfältig zu treffen, um das beste Druckergebnis zu erzielen und die Botschaft Ihrer Marke effektiv zu kommunizieren.

Grammatur von Papier

Auswahl der richtigen Grammatur

Ein tiefgehendes Verständnis des jeweiligen Druckprozesses sowie der Erwartungen an das Endprodukt ist erforderlich, um die passende Grammatur zu wählen. Für Führungskräfte und Einkäufer in Unternehmen ist es unerlässlich, die Eigenschaften verschiedener Papierarten zu kennen und diese gezielt nach den Anforderungen der spezifischen Projekte auszuwählen. 

Eine sorgfältige Abwägung zwischen Kosten, Haptik und der funktionalen Eignung des Papiers führt zu optimalen Druckergebnissen. Bei der Auswahl ist ebenfalls zu berücksichtigen, wie das Papier die Tinte aufnimmt und welche Auswirkungen dies auf die Farbqualität und Bildschärfe hat. Letztendlich ist eine fundierte Wahl der Grammatur entscheidend für die Zufriedenheit der Endnutzer und die Wertschätzung des gedruckten Produkts.

Die Grammatur gibt das Flächengewicht eines Papierbogens an, der genau einen Quadratmeter groß ist – doch wie wird das Gewicht eines kleineren oder größeren Papierbogens ermittelt (etwa um zu wissen, wie schwer ein gedruckter Brief oder Katalog beim Versand ist)? Dieses Bogengewicht (G) wird mit der Formel L Länge) x B (Breite) x Q (Grammatur) / 10.000 berechnet. So ergibt sich für ein DIN A4 Blatt mit einer Grammatur von 120 g/m² folgendes Bogengewicht: 29,7 x 21 x 120 / 10.000 = 7,48 Gramm.

Schlüssel zur Qualität: Die Bedeutung der richtigen Grammatur

Die sorgfältige Auswahl der Grammatur ist mehr als nur eine technische Entscheidung; sie spiegelt die Werte und das Engagement eines Unternehmens für Qualität wider. Durch die Berücksichtigung der Grammatur bei der Planung von Druckprojekten können Sie die Integrität und Wirkung Ihrer Druckerzeugnisse erheblich steigern.

Ein fundiertes Verständnis für die Grammatur ermöglicht es, Produkte zu schaffen, die nicht nur optisch ansprechend, sondern auch funktional überzeugend sind. Abschließend lässt sich sagen, dass die richtige Grammatur eine Schlüsselkomponente für den Erfolg in der Druckindustrie darstellt und einen nachhaltigen Eindruck bei den Kunden hinterlässt.