Verpackungsarten: Die wichtigsten Begriffe rund um das Thema Verpackungen
Zusammenfassung:
Der folgende Magazinbeitrag beschäftigt sich mit dem Begriff „Verpackung“. Ebenso wird auf die anderen Begrifflichkeiten rund um das Thema Verpackung eingegangen. Verpackungen sind nicht nur eine wichtige Komponente zum Schutz Ihrer Waren, sondern bieten auch eine hervorragende Möglichkeit, eine Marke zu präsentieren. Außerdem stellen wir die beliebtesten Packmittel und deren Funktionen vor.
Die wichtigsten Infos auf einen Blick:
- Verpackungen sind für Lagerung und Schutz der Ware zuständig
- das Verpackungsgesetz definiert die gesetzlichen Begriffsbestimmungen
- präzisere Bestimmung des Verpackungsbegriffs liefert die DIN 55405 Norm
Definition: Verpackung
Im Handbuch der Packmitteltechnologen wird der Begriff „Verpackung“ wie folgt definiert:
„Gesamtheit
von Packmittel und Packhilfsmittel, die zum Schutz des Packgutes, des
Menschen und der Umwelt, zur Sicherung der Rationalisierung bei der
Handhabung in der Produktion, bei der Warenverteilung, bei der
Darbietung und beim Verbrauch des Packgutes sowie zur Information [sic]
über und Werbung für das Packgut dient. Die von der Verpackung zu
erbringende Funktion kann demnach den Bereichen Schutzfunktion,
Rationalisierungsfunktion und Kommunikationsfunktion zugeordnet werden.“
Vereinfacht heißt dies: Eine
Verpackung wird für die Lagerung und zum Schutz Ihrer Waren eingesetzt.
Sie dient aber auch zur kommunikativen Funktion, zum Beispiel in der
Warenpräsentation.
Im alltäglichen Sprachgebrauch ist eine genauere Begriffserklärung für „Verpackung“ normalerweise nicht notwendig. Wenn es aber um eine fachliche Auseinandersetzung geht, müssen die gängigen Definitionen und die genaue Terminologie des Begriffes geklärt sein.
Es empfiehlt sich auch für Verbraucher, die Basics zu beherrschen. In Deutschland gibt es ein recht komplexes System für die Mülltrennung, außerdem werden die Anforderungen der Mülltrennung durch die verschiedenen Verpackungsarten und -materialien zunehmend strenger.
Was steht im Verpackungsgesetz?
Eine weitere Möglichkeit, um sich über die Definitionen von Verpackungen zu informieren, ist das Gesetz über das „Inverkehrbringen, die Rücknahme und die hochwertige Verwertung von Verpackungen“ – das Verpackungsgesetz (VerpackG). In § 3 definiert das Verpackungsgesetz die gesetzlichen Begriffsbestimmungen.
Im ersten Abschnitt heißt es dort:
Das Verpackungsgesetz unterscheidet anschließend mehrere Einsatzgebiete von Verpackungen:
- Verkaufsverpackungen sind eine Verkaufseinheit, die aus Ware und Verpackung besteht, und die für die Endverbraucher gedacht sind. Es kann sich aber auch um bedruckte Verpackungen handeln wie Faltschachteln, die beim Letztbetreiber befüllt werden. In diesem Fall sind es entweder Serviceverpackungen (ermöglichen oder unterstützen die Übergabe von Waren) oder Versandverpackungen (ermöglichen oder unterstützen den Versand von Waren).
- Umverpackungen enthalten eine bestimmte Anzahl von Verkaufsverpackungen. Sie werden entweder zusammen mit diesen Verkaufseinheiten angeboten oder dienen dazu, die Verkaufsregale zu befüllen.
- Transportverpackungen sorgen beim Transport und der Handhabung von Waren dafür, dass diese nicht beschädigt werden. Solche Verpackungen kommen üblicherweise nicht bei den Endverbrauchern an.
- Serviceverpackungen werden am Point of Sale verwendet, um die Ware dort direkt einzupacken. Dazu zählen Pizzakartons, Brötchentüten und Apothekendosen.
- Verpackungen für schadstoffhaltige Güter (Pflanzenschutzmittel für Anwender, atemwegssensibilisierende Gemische, flüssige Brennstoffe…) haben besondere Rücknahmepflichten. Auch der Transport darf nur von Entsorgern erfolgen, die entsprechende Genehmigungen nachweisen können.
Die Abschnitte 2 bis 8 des Gesetzes führen außerdem weitere Verpackungsarten und Kriterien für die genaue Bestimmung auf. Erklärt werden daher noch weitere Arten:
- Getränkeverpackungen
- Mehrweg- und Einwegverpackungen
- Einwegkunststoffverpackungen
- Einwegkunststofflebensmittelverpackungen
- Einwegkunststoffgetränkeflaschen
- Verbundverpackungen
- restentleerte Verpackungen
- systembeteiligungspflichtige Verpackungen
Bei Letzteren handelt es sich laut Gesetzestext um Verkaufs- und Umverpackungen, die nach dem Gebrauch von privaten Endverbrauchern im Abfall entsorgt werden.
Verpackung oder Nicht-Verpackung?
Es ist wichtig, unterscheiden zu können, ob es sich um eine Verpackung handelt oder nicht. Damit beschäftigt sich auch häufig die Zentrale Stelle Verpackungsregister (ZSVR). Das ZSVR hat deshalb ein Themenpapier mit 5 Kriterien entwickelt, mit denen sich Verpackungen und Nicht-Verpackungen nach dem Verpackungsgesetz unterscheiden lassen:
- Vorhandensein einer Verpackungsfunktion
- Zusammenhang mit einer Ware
- Kein integraler Produktbestandteil
- Produktbestimmung und -wert anstelle von „Zweitnutzen“
- Verpackungskomponenten und Zusatzelemente
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Der genormte Verpackungsbegriff
Eine noch präzisere Bestimmung des Verpackungsbegriffs liefert die DIN 55405 Norm. Die Norm legt einheitliche Begriffe für das komplette Gebiet des Verpackungswesens fest – zudem fördert es deren Anwendung. Begriffe, die unter den Themenbereich der Verpackungsprüfung (auch deren Ergebnisse und Bewertungen) oder auch des Druckverfahrens fallen, sind nicht von der Norm betroffen. Die DIN 55405 Norm beinhaltet Packmittel, Verpackungen und Packungen bis 3 m³; davon ausgenommen sind Druckgeräte, Druckgefäße, Ladeeinheiten, Tanks, Verpackungssysteme.
Klare Vorgaben für Eigenschaften und Anforderungen von Verpackungen, vereinfachter internationaler Warenverkehr, bessere Rationalisierung und mehr Sicherheit für Hersteller, Händler und Verbraucher: Es gibt viele Gründe dafür, dass die DIN 55405 in ihren Ausführungen und Erläuterungen so genau ist.
Verpackungsmaterialien gehören ebenso zum Umfang der Norm wie die Unterschiede oder verschiedene Verpackungsarten. Darüber hinaus werden Begriffe wie „Verpacken/Verschließen“, „Packgut/Packung/Packstück“, „Be- und Verarbeiten“ sowie „Abmessungen und Volumina“ behandelt.
Auch wenn die Normen der DIN wichtig sind, ist die Anwendung dennoch freiwillig. Verbindlich werden sie erst, wenn sie beispielsweise Bestandteil von Verträgen oder ausdrücklich vom Gesetzgeber vorgeschrieben sind. Bei Haftungsfragen hilft es aber immer, ein ordnungsgemäßes Verfahren nach den DIN-Normen nachweisen zu können.
Die verschiedenen Verpackungsarten behandelt die DIN-Norm im Kapitel „Systematik der Begriffe zu Verpackung“. Insgesamt finden sich hier 40 unterschiedliche Verpackungen. Aufgeführt sind dabei auch die allgemeinen Verpackungskategorien des Verpackungsgesetzes.
Von eher übergreifenden Kategorien wie „Außen- und Innenverpackung“ reicht die Liste bis zu spezifischen Typen wie „handelsüblichen Verpackungen“, „ladengerechten Verpackungen“, „Displayverpackung “, „Warmhalteverpackung“ und zahlreichen weiteren.
Ein Grund für die aufgeführte Vielfalt von Verpackungen und ihren Arten liegt unter anderem im sprachlichen Bereich: Die DIN weist darauf hin, dass sowohl die Fachsprache als auch der Sprachgebrauch berücksichtigt wurden, um einheitliche Begriffe für das Verpackungswesen festzulegen.
Normungsprojekte machen auf nationaler Ebene mit rund 15% nur noch einen vergleichsweise geringen Anteil aus – der Großteil ist auf europaweite oder internationale Gültigkeit ausgelegt. Die Arbeit der DIN bleibt dennoch sehr wichtig. Als Mitglied der Internationalen Organisation für Normung (ISO) und des Europäischen Komitees für Normung trägt sie dazu bei, deutsche Interessen in Fragen der Standardisierung zu vertreten.
Begriffserklärungen rund um die Verpackung
Neben dem Verpackungsbegriff gibt es noch eine Menge weiterer Begriffe von Verpackungsarten, die im Verpackungsbereich angewendet werden. Dabei geht es um die folgenden Bezeichnungen:
- Packgut: die zu verpackende Ware/Produkt
- Packstoff: Werkstoff/Material aus dem das Packmittel entsteht
- Packmittel: Behältnis in dem die Ware verpackt wird, z.B. Kiste, Karton, Schachtel
- Packhilfsmittel: Bestandteile die den Zusammenhalt der Packmittel sichern (Klebeband, Füllmittel, Zuschnitte)
- Verpackung: Sind das gemeinsame Packmittel und Packhilfsmittel
- Verpacken (Abpacken): Zusammenbringen von dem zu verpackenden Gut mit der Verpackung
- Packung: Summe aus Packgut und Packmittel
Packung und Verpackung
Die Begriffe „Packung“ und „Verpackung“ werden meist synonym verwendet, es gibt aber einen wichtigen Unterschied.
Die Packung ist die Verbindung aus Produkt (Packgut) und Verpackung. Um dies zu verdeutlichen, soll hier ein Beispiel genannt werden. Als Produkt dient uns ein Liter Milch. Die unverpackte Milch wird Packgut oder alternativ auch Füllgut genannt. Darunter fallen alle Erzeugnisse, für deren Schutz eine Verpackung benötigt wird. Damit die Milch verkauft werden kann, muss sie in einem Behältnis transportiert werden. Das Behältnis ist beispielsweise ein Tetra Pack oder eine Glasflasche. Der Liter Milch und der Tetra Pack bilden gemeinsam die Packung, der Tetra Pack ohne Milch ist hingegen nur die Verpackung. Als Verpackung versteht die DIN-Norm 55405 die Einheit aller Packmittel (Tetra Pack) und Packhilfsmittel (Klebstoff).
Packgut + Verpackung = Packung
Packstoff und Packmittel
Auch bei dem Begriff Packstoff und Packmittel gibt es häufiger Verwechslungen. Ein Packstoff ist das Material bzw. der Werkstoff, aus dem die Verpackung (Packmittel und Packhilfsmittel) hergestellt wird. Dazu zählen zum Beispiel Papier, Kunststoff, Holz, Metall, Textil oder auch Glas. Die Terminologie ist in der DIN-Norm 55405 geregelt.
Ein Packmittel ist hingegen das fertige Behältnis, das zum Verpacken von Waren verwendet wird, wie zum Beispiel eine Faltschachtel, eine Glasflasche oder ein Versandkarton.
Um den Unterschied zu verdeutlichen: Ein Pizzakarton mit einer Pizza darin. Der Pizzakarton besteht aus Karton – Karton ist in diesem Fall der Packstoff. Der fertige Pizzakarton ist allerdings das Packmittel.
Es ist wichtig zu verstehen, dass beide Begriffe eng miteinander verbunden sind, aber trotzdem etwas Unterschiedliches meinen. Ohne einen geeigneten Packstoff kann kein effektives Packmittel hergestellt werden.
Packmittel werden außerdem gern durch Packhilfsmittel ergänzt, damit alle gewünschten und benötigten Verpackungsfunktionen erfüllt werden. Sie helfen beim Verschließen, Kennzeichnen, Polstern, Öffnen, Handhaben oder ganz allgemein beim Schützen des Verpackungsinhalts. Packhilfsmittel sind beispielsweise Nägel, Klebebänder, Klammern und Umreifungen.
Insgesamt spielen sowohl Packstoffe als auch Packmittel eine wichtige Rolle bei der sicheren Lagerung und beim Transport von Produkten. Es ist entscheidend, dass sie sorgfältig ausgewählt werden, um die Qualität des Inhalts zu erhalten und sicherzustellen, dass keine Schäden entstehen.
Verpacken und Verschließen
Das Verpacken und Verschließen von Produkten sind zwei unterschiedliche Vorgänge. Dennoch werden die Begriffe gleichbedeutend verwendet. Das Verpacken umfasst eine Vielzahl von Tätigkeiten, es beinhaltet beispielsweise das Aufrichten, Einschlagen, Folieren und Füllen von Verpackungen. Beim Verschließen wird hingegen die Verpackung verschlossen, dabei gibt es laut DIN-Norm 55405 rund 62 verschiedene Möglichkeiten (Verschlussarten).
- Das Verpacken bezieht sich auf den Prozess des Einwickelns eines Produktes in eine Schutzhülle oder in ein Packmittel wie Kartonagen, Gläser oder Folien. Verpacken ist ein wichtiger Bestandteil der Warenlogistik und dient dazu, das Produkt ordnungsgemäß für den Transport zu verstauen.
- Verschließen ist demgegenüber der abschließende Vorgang beim Verpacken. Das Packmittel wird mit einem Packhilfsmittel wie Klebeband, Reißverschlüssen, Klemmen oder anderen Verschlussmechanismen luft- und wasserdicht verschlossen.
Beim Kauf von Packmitteln und Packhilfsmitteln sollte darauf geachtet werden, dass diese sowohl für das Verpacken als auch für das Verschließen geeignet sind. Nur dadurch kann eine sichere Lagerung und der Transport der Produkte gewährleistet werden.
Welche Verpackungsstufen gibt es?
In der Verpackungsbranche wird unter anderem noch zwischen verschiedenen Verpackungsstufen unterschieden. Eingeteilt werden sie in Primär-, Sekundär- und Tertiärverpackungen. Diese Verpackungsstufen haben die folgenden Aufgaben:
Primärverpackung
Die Hauptverpackung hat direkten Kontakt mit dem Produkt und wird als Primärpackmittel (oder auch Primärverpackung) bezeichnet. Beispielsweise sind damit Dosen, Folien, Gläser, Tuben und Tüten gemeint. Das Primärpackmittel umgibt also das tatsächliche Produkt.
Sekundärverpackung
An zweiter Stelle kommt die Sekundärverpackung, die keinen direkten Kontakt mit dem Produkt hat und als Umverpackung oder als Verkaufsverpackung für eine Primärverpackung dient. Sie geben der Primärverpackung einen zusätzlichen Schutz, sind unerlässlich beim Versand, Transport und dem Marketing.
Tertiärverpackungen
Als Letztes werden die Tertiärverpackungen eingesetzt. Sie kommen an dritter Stelle und werden vom Verbraucher nur selten gesehen. Meistens sind damit Container oder Paletten gemeint, welche mehrere kleine Verpackungen zu einer Einheit zusammenfassen. Sie sind für die Transportsicherheit und Logistik wichtig.
Welche Verpackungen sind besonders beliebt?
Verpackungen gibt es viele, doch welche sind besonders populär? Eine Verpackung sollte die Käufer optisch, haptisch und informativ ansprechen. Immer beliebter, und auch für die Umwelt von Vorteil, werden maßgefertigte Verpackungen. Verpackungen nach Maß werden exakt auf das Produkt zugeschnitten, bieten aber dennoch eine optimale Schutzfunktion. Es wird nicht nur Material eingespart, sondern auch die Versandkosten werden durch weniger Gewicht gesenkt. Das leisten besonders die folgenden Verpackungen:
Faltschachteln
Faltschachteln sind stabile und flexibel einsetzbare Verpackungen. Sie vermitteln einen wertigen Eindruck und überzeugen ebenso am Point of Sale. Faltschachteln zählen zu den Grundpfeilern als Verpackung des E-Commerce. Die Schachteln werden in vielen Branchen eingesetzt, da sie flexibel an das Produkt angepasst werden können. Zudem können je nach Anwendung unterschiedliche Materialien für die Faltschachteln genutzt werden. Faltschachteln werden vorwiegend aus Karton, Vollpappe oder Wellpappe hergestellt – die Auswahl des Materials richtet sich nach der Anwendung der Schachtel.
Versandkartons
Versandkartons werden genutzt, um Produkte bzw. die Primärverpackung während des Transportes zu schützen und Ordnung im Lager zu schaffen. So bieten Versandkartons Schutz vor Schmutz, Feuchtigkeit, Stößen und Kratzern. Die Kartons können aus unterschiedlichen Materialien wie Wellpappe, Kunststoff, Holz oder Metall bestehen. Ein besonders beliebtes Material ist Wellpappe – die Pappe gibt es je nach Anwendung in verschiedenen Stärken. Zusätzlich lässt sich Wellpappe nach dem Gebrauch fabelhaft recyceln und wiederverwerten. Beim Empfänger sorgt die Verpackung für einen ersten Eindruck – es ist daher möglich den Karton umfassend zu gestalten; mit eigenen Maßen, Design oder Veredelung.
Laminattuben
Laminattuben sind eine Weiterentwicklung von Tubenverpackungen für pastöse oder halbflüssige Produkte. Die Tube besteht aus mehreren Substratschichten, einem Tubenkörper, der Tubenschulter, dem Tubengewinde und dem Tubenverschluss. Optional kann noch ein Tubensiegel als Gewährverschluss angebracht werden. Ihre Hauptaufgabe ist das sichere Wiederverschließen des Füllguts. Zudem lässt sich das Produkt durch die Tube punktgenau und gut dosierbar abgeben, dadurch reduziert sich der Kontakt des Füllguts mit der Umwelt und verlängert so die Haltbarkeit des Inhalts. Die Tubenoberfläche dient vorwiegend als Informations-, aber auch als Werbeträger. Besonders beliebt sind die Tuben in der Kosmetik- und Pharmaindustrie; etwa 20% der in Deutschland hergestellten Tuben werden als Zahnpastatuben verwendet.
Umweltfreundliche Verpackungen
Umweltfreundlich und nachhaltig – beide Aspekte werden für den Verbraucher immer relevanter im Hinblick auf den Klimawandel. Besonders in der Verpackungsindustrie bedarf es eines Umdenkens, um ökologisch nachhaltige Verpackungen und Verpackungsarten zu schaffen. Dennoch geht es ohne Verpackungen nicht – sie transportieren und schützen unsere Waren. Doch wie kann das (Verpackungs-) Problem gelöst werden? In den vergangenen Jahren sind zunehmend effiziente Materialien und Hilfsstoffe entstanden, auch die Energie und Herstellungsverfahren haben sich verbessert. Dennoch wird immer noch zu wenig oder falsch recycelt. Neben der Material-Verbesserung müssen auch andere zielführende Aspekte beachtet werden:
- Unnötige Einwegverpackungen – egal welches Material – sollen vermieden werden
- Neugestaltung von Produkten (Nachfülloptionen)
- Unnötig große Verpackung vermeiden
- Recyclingfähigkeit
Um zum Beispiel unnötiges Verpackungsmaterial zu vermeiden, ist es wichtig, Verpackungen nach Maß anzufertigen. Standardverpackungen passen nur selten oder sind im Endeffekt viel zu groß, dadurch wird nur zusätzliches Füllmaterial verwendet. Ein größerer Materialbedarf führt zu einer erhöhten, unnötigen Ressourcennutzung und zu einer größeren Müllproduktion. Zudem werden überflüssige Kosten verursacht. Besser sind demnach Verpackungen, welche nach Maß gefertigt wurden.
Lassen sich Verpackungen nicht vermeiden, sind Mehrwegverpackungen oder auch Nachfüllsysteme von großer Relevanz – besonders im Einzelhandel, To-Go oder auch im Versandhandel. Diese Verpackungen werden mehrfach und möglichst lange genutzt. Das heißt: die Verpackungen werden nach Gebrauch nicht direkt zu Abfall. Müssen sie nach einer gewissen Zeit dann dennoch entsorgt werden, sollten sie unbedingt recycelt werden.
Möchte man direkt beim Material auf Nachhaltigkeit achten, gibt es auch hier einige Optionen:
Graskarton
Graskarton wird aus getrocknetem Gras (also Heu) hergestellt. Das Heu wird verarbeitet und in Form geschnitten. Anschließend werden die Heufasern dem üblichen Zellstoffgemisch beigefügt – die Fasern sind dann ganz fein auf der Oberfläche des Materials sichtbar. Der Graskarton ist biologisch abbaubar, minimiert den CO₂-Fußabdruck und schont die Umwelt, da es ein sehr schnell nachwachsendes Material ist. Diese Art von Kartons wird zum Beispiel gern im Kosmetik- und Lebensmittelbereich verwendet, es gibt sogar schon einige Bücher aus Graspapier.
Recyclingkarton & Kunststoff
Diese Art von Kartons entsteht aus der Wiederverwertung benutzter Kartons. Ressourcen werden dadurch geschont, und es entstehen trotzdem qualitativ hochwertige, robuste Kartons. Die Kartons können genauso bedruckt werden wie die herkömmlichen und bieten genau die gleichen Gestaltungsmöglichkeiten. Nach deren Gebrauch können sie anschließend dem Wertstoffkreislauf zurückgeführt werden. Neben Karton können auch einige Kunststoffe recycelt werden. Kunststoff wie Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polystyrol (PS) und PMMA (Plexiglas) können von den Verbrauchern ordnungsgemäß entsorgt werden, damit nicht extra neuer Kunststoff produziert werden muss. Um sicher gehen zu können, dass die Verpackung recycelt werden kann, sollte auf den sogenannten Recycling-Code geachtet werden, wenn dieser vorhanden ist.
Naturkarton
Naturkarton oder auch Kraftkarton hat ein natürliches Aussehen und ist ein brauner Vollkarton. Der Karton erinnert ein wenig an Wellpappe, jedoch besitzt dieser keine Wellenbahnen, wodurch Material eingespart werden kann. Die Stabilität erhält er durch die Faserdichte und ist für typische Faltschachteln und Produktverpackungen ausreichend geeignet. Naturkarton ist eher schlicht gehalten, ungestrichen, ungebleicht und besticht durch seine besondere Haptik. Der Recyclinganteil von Naturkarton liegt daher auch bei 80%, weiterhin ist er zu 100% recycelbar und sogar biologisch abbaubar.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Verpackungen ein wichtiger Bestandteil unseres Alltags sind. Es ist unter anderem von Vorteil, sich mit den verschiedenen Begriffen im Verpackungsbereich auseinanderzusetzen – insbesondere im Hinblick auf einen ordnungsgemäßen Umgang und deren Entsorgung. Das Verpackungsgesetz und die DIN-Norm 55405 definieren einheitliche Begriffe und bilden eine einheitliche Grundlage, deren Anwendung jedoch freiwillig ist.